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18.03.2015: Flug mit der Swiss in die indische Metropole Mumbai
„Einen Schoki zum Frühstück?“, die Stewardess der Swiss hält mir gleich einen ganzen Korb Schweizer Schokolade vor die Nase. Etwas Energie kann ich so früh am Morgen schon brauchen. Pünktlich um 06:45 startete mein Flieger von Wien nach Zürich.
Der Flug dauert etwa eine Stunde und ich blättere im Bordmagazin der Swiss. Themenschwerpunkt in der Märzausgabe: Mumbai. Super, das ist die passende Einstimmung für meinen Kurztrip nach Indien.
Gero Günther beginnt seinen Bericht wie folgt: „Die größte und reichste Stadt Indiens ist ein Fall für Chaosforscher, eine Metropole am Rande des Nervenzusammenbruchs und gleichzeitig eine süchtig machende Energiequelle für ihre Millionen von Einwohnern. Hochhäuser umgeben von Slums, Luxus neben Bretterbuden, Hightech und Tempel. Wer Mumbai in Reinkultur erleben möchte, muss hinein ins Gebrodel und Geschiebe der Strassen und Märkte.“
Ich mag den Flughafen Zürich. Es ist ein kleiner übersichtlicher Flughafen mit kurzen Wegen. Die Untergrundbahn bringt mich mit „muuuhh“ und „joolaadiiiooo“ zum Terminal E. Wer hier schon mal gefahren ist, der erinnert sich jetzt sicher mit einem Schmunzeln daran. Im Flugzeug ist viel Platz. Der Sitzabstand in der Economy Class ist sehr großzügig, und heute sind viele Plätze leer, da geht sich ein gemütliches Nickerchen aus.
Ich verabschiede mich vom Schnee in den Alpen, in Mumbai erwarten mich bis zu 40°C. 6546 Kilometer und knapp 8 Stunden Flugzeit liegen vor mir. Um die Zeit totzuschlagen nehme ich die Safety Instructions zur Hand. Ich bin zwar schon sehr oft geflogen, aber eine kurze Auffrischung in Sachen Sicherheit kann ja nicht schaden. „Rauchen verboten“, ist klar, das gibt es schon seit langem nicht mehr in Flugzeugen. „Telefonieren verboten“, das ist gut so, hoffentlich bleibt das auch noch lange. Das Zeichen mit „Versteckspielen verboten“ ist mir neu.
Jeder Sitzplatz ist mit einem eigenen Bildschirm ausgestattet, somit kann das Filmprogramm individuell gestartet werden. Eigentlich wollte ich das Buch „Kulturschock Mumbai“ zu Ende lesen, doch da entdecke ich den Film von Richard Attenborough „Gandhi“. Ich entscheide mich für den 3-stündigen, mehrfach oskargekrönten Film und die Zeit vergeht „wie im Fluge“.
19.03.2015: Banganga Tank und Chowpatty Beach – ein entspannter Einstieg in Mumbai
Taxi fahren in Mumbai ist unkompliziert und einfach. Jedes zweite Auto ist ein gelb-schwarzes Taxi. Fahrzeuge gibt es quasi überall. Der Taxometer wird immer eingeschalten, Feilschen um den Fahrpreis ist somit nicht notwendig. Als schwierig erweist sich nur die Verständigung über das Fahrziel, aber irgendwie kommt man doch zum Ziel.
Am südwestlichsten Zipfel von Mumbai besuche ich Banganga Tank, eine Oase in der quirligen Millionenstadt. Im Gegensatz zu den ersten Stunden, die ich Mumbai in der Nähe meines Hotels verbracht habe, geht es hier sehr gemütlich zu.
Um das Wasserbecken Banganga Tank liegen mehrere kleine hinduistische Tempel. Ich schlendere durch die kleine Gassen. Touristen scheinen sich hierher nicht zu verirren. Die Menschen winken freundlich zu oder ignorieren mich ganz einfach, wie das halt in einer Großstadt so ist.
Die hohen Temperaturen haben mich heute ziemlich geschafft. Den späten Nachmittag verbringe ich am Chowpatty Beach. Ich setze mich in den Sand und beobachte die Menschen. Hier trifft sich die wohlhabende Oberschicht zum Sonnenuntergang. Fliegende Händler verkaufen Wasser und Chai, ein Gemisch aus Schwarztee, Milch, Zucker und Gewürzen.
Strandmatten werden mir angeboten, nicht zum Kaufen, sondern zum Mieten. Ich bleibe aber lieber im Sand sitzen. Ich erinnere mich an einen Engländer, den ich vor rund 15 Jahren beim Tauchen kennengelernt habe. Er lebte damals in Mumbai und erzählte mir die ganz Zeit nur darüber wie schmutzig es in der Stadt ist. Ich habe noch seine Worte in den Ohren „in Mumbai it`s not just dirty, it is really really dirty”.
2008 war ich dann das erste Mal in Indien. In Delhi und Rajasthan lernte ich die Müllmassen kennen. Heute sitze ich hier im sauberen Strand, überall sind Mülleimer aufgestellt. In der Stadt habe ich keinen Abfall auf den Straßen gesehen. Mumbai hat mit seiner Kampagne für eine saubere Stadt den Kampf gegen den Müll gewonnen.
Die Sonne nähert sich dem Horizont und überall wird posiert und fotografiert. Am Abend genieße ich ein köstliches Thali im vegetarischem Restaurant Semrat. Vorsicht bei den scharfen Saucen!
20.03.2015: Die Dabbawallahs von Mumbai
Zum ersten Mal habe ich die Dabbawallahs (Büchsenmänner) im Kinofilm „Lunchbox“ gesehen. Jeden Tag kochen Frauen zuhause das Mittagessen für ihre Ehemänner und Söhne, die irgendwo in Mumbai arbeiten. Das Essen (meist Reis, Joghurt und verschiedene Saucen) wird in kleine Büchsen gefüllt und von den Dabbawallahs abgeholt.
Ich warte am späten Vormittag am Bahnhof Churchgate im Zentrum von Mumbai. Gegen 11:15 kommen die ersten Büchsenmänner mit dem Zug an. Die meisten von ihnen haben ein Gestell auf dem Kopf , das vollgefüllt mit Büchsen ist. Manche kommen mit dem Fahrrad, manche haben die Büchsen umgehängt. Der Bahnhof ist eine Sammelstelle, die Büchsen werden abgestellt, sortiert und neu verteilt.
Das ganze Schauspiel dauert maximal eine halbe Stunde, schon sind die Büchsen neu gemischt und werden weitertransportiert, zu Fuß oder per Fahrrad. Man spricht von bis zu 5000 Dabbawallahs, die in Mumbai arbeiten. Dabei teilen sie rund 200.000 Lunchboxen pro Tag aus. Bis das Essen auf den Bürotisch gelangt, geht jede einzelne Box durch die Hände von vier bis fünf Büchsenmänner. Dabei geht statistisch nur eine von sechs Millionen verloren oder gelangt nicht zum richtigen Empfänger.
Nachmittags findet dann das Spektakel in die umgekehrte Richtung statt. Die leeren Büchsen werden eingesammelt, von Dabbawallah zu Dabbawallah weitergegeben, bis sie am Abend wieder bei der Hausfrau in der Küche landen.
20.03.2015: Spaziergang durch die Strassen von Mumbai
Früher nannte man in Viktoria Terminus, doch heute wird der größte Bahnhof Mumbais Chhatrapati Shivaji Terminus genannt. Von hier aus starte ich meine heutige Tour in den Norden Mumbais. Ich besuche den berühmten Crawford Market und atme den süßen Duft von Mangos ein. Ich lande in Gassen der verschiedenen Marktvierteln, die jeweils andere Waren verkaufen. hier gibt es Küchengeräte, dort Saris, weiter drüben Silberschmuck und dort drüben wird Reis feilgeboten. Dazwischen tauchen immer wieder hinduistische und muslimische Tempel auf. Oft habe ich das Gefühl im Weg zu stehen, aber die Händler und Kunden, Rad- und Taxifahrer wühlen sich wie ich durch die schmalen Gassen.
21.03.2015: Der Höhlentempel auf der Insel Elephanta, Mumbai
Mit einem Boot setze ich in der Früh vom Gateway of India auf die sogenannte Elefanteninsel über. Es ist Samstag und die Einwohner von Mumbai nutzen ebenso wie ich das Wochenende für eine Überfahrt zur Insel. Ein Boot nach dem anderen verlässt das Festland. Das wird wohl ziemlich eng werden.
Nach rund 50 Minuten komme ich auf der Insel an und steige um in einen Bummelzug. Dieser bringt mich von der Jetty zum Fuße eines Hügels. Ab jetzt heißt es Stufensteigen. Die Faulen oder Fußmaroden können hölzerne Sessel besteigen und werden bergauf getragen. Aber so alt bin ich dann doch noch nicht! Flankiert von Souvenirshops links und rechts des Weges geht es rund 15 Minuten die Treppen hoch. Der gesamte Weg ist zum Schutz vor der Sonne mit blauen und weißen Plastik-Planen überdacht, ich fühle mich wie in einer Sauna. Eine leere Wasserflasche weiter bin ich dann oben angelangt.
Überrascht stehe ich vor der Haupthöhle. So etwas hatte ich mir nicht erwartet. Ich denke zurück an meine Nilkreuzfahrt und erinnere mich an die Tempel im Niltal und bin hier ebenso überwältigt. Hauptattraktion ist ein dreiköpfiges Shiva-Fresko. Jeder Besucher möchte ein Foto mit diesem Kopf bzw. mit den Köpfen.
An den Wänden der Höhle befinden sich noch viele weitere Figuren. Nach dem Besuch der Haupthöhle gehe ich weiter zu den kleinen Tempelhöhlen. In einem kleinen Heftchen, das ich mir an einem Kioskstand gekauft habe, sind viele der Abbildungen und Fresken genau beschrieben.
Elefanten gibt es keine auf der Insel, doch Vorsicht vor den Affen! Die Tiere sind an die vielen Menschen gewöhnt und werden auch von ihnen gefüttert. Was man ihnen nicht freiwillig gibt, stehlen sie. Besonders Coca-Cola Flaschen stehen hoch im Kurs. Am Rückweg zum Boot gönne ich mir noch einen frisch gegrillten Maiskolben. Dieser Snack wird neben Mangos und erfrischenden Gurken angeboten.
21.03.2015: Historische Gebäude in Mumbai
Abfahrts- und Ankunftspunkt der Bootsfahrten zur Insel Elephanta ist das Gateway of India.
1924 wurde dieser Triumphbogen errichtet. Jeder, der in früheren Zeiten mit dem Dampfschiff ankam, wurde von diesem Bauwerk willkommen geheißen.
Hinter dem Gateway of India steht das berühmte The Taj Mahal Palace Hotel. Beide Gebäude kann man gut vom Fährboot aus fotografieren.
Noch weitere historische und von den Briten errichtete Prachtbauten gibt es im Stadtviertel Fort zu betrachten. Manche sind gut erhalten und an manchen nagt der Zahn der Zeit.
22.03.2015: Dhobi Ghat, die größte Freiluftwäscherei der Welt
Gleich neben der Bahnstation Mahalaxmi befindet sich die größte Freiluftwäscherei der Welt. Hier leben rund 5000 Menschen, die bis zu 100.000 Kleidungsstück pro Tag waschen. Und da das etwas so Außergewöhnliches und Einzigartiges ist, bekam die Wäscherei sogar einen Eintrag in Guinness Buch der Rekorde. Ob die Kontrolleure wirklich jedes einzelne Kleidungsstück gezählt haben?
Von einer Brücke aus habe ich einen guten Blick und beobachte das Waschen, Klopfen und Aufhängen von Hosen, Hemden und Saris. Meine Neugier ist groß und ich steige die Stufen hinab und stehe bald vor dem Eingang des „Waschsalons“. Dort spricht mich gleich ein Führer an, der mich um wenig Geld durch das Waschviertel Dhobi Ghat begleitet.
Ich gehe durch enge Gänge, linker Hand befinden sich die Waschboxen aus Beton und rechter Hand wohnt die Familie in einem offenen Raum, der auch nicht viel größer als die Waschbox selbst ist. Die Betriebsamkeit ist groß. Wäsche wird gebracht, gereinigt, gesammelt, getrocknet, markiert und aufgehängt. Mein Guide erzählt mir über die Arbeit und nennt viele Zahlen. Ich fotografiere und stehe eigentlich immer nur im Weg.
In manchen Kojen stehen schon moderne Waschmaschinen und große Trockner. Dies erleichtert die mühsame Handarbeit und vor allem während der Monsunzeit sind elektrische Trockner praktischer. Ansonsten muss die gesamte Wäsche während der Regenfälle ständig auf- und abgehängt werden. Neue Technologien setzen sich auch hier durch. Und trotzdem beobachte ich hier noch einen Bügler, der sein Bügeleisen mit heißer Kohle beheizt.
Hier könnte ich einen ganzen Tag verbringen. Die Arbeiter dulden zwar Touristen an ihrem Wohn- und Arbeitsplatz, sie erhalten auch einen Teil meiner Gebühren. Ohne Führer darf man sich hier nicht aufhalten.
22.03.2015: Trident Nariman Point Hotel in Mumbai
An dunstigen Tagen brannten meine Augen vom Smog und es kratzte in meinem Hals. Die Hitze, die vielen Menschen auf den Straßen, das Hupen der Autos und die vielen Eindrücke ließen mich schnell ermüden. Für meinen viertägigen Aufenthalt hatte ich mir das Trident Nariman Point Hotel am Marine Drive ausgesucht und das war im nach hinein gesehen ein perfekte Wahl.
Mein Zimmer lag im 26. Stock und durch das große Fenster hatte ich einen wunderschönen Blick auf die Skyline von Mumbai. Einen Nachmittag nutze ich um mich im Pool abzukühlen. Den Spabereich und das Fitnessstudio habe ich nicht genutzt während meines Aufenthaltes, denn ich wollte in der kurzen Zeit viel von der Stadt sehen.
Das Frühstücksbuffet war eines meiner Highlights des Hotels. Dieses wird im Trident Nariman Hotel in zwei Restaurants in Buffetform angeboten. Französische Croissants, Ham & Eggs, indisches Curry, Wurst und Käse, frisches Obst, und sogar Birchlermüsli konnte ich hier genießen. Für Vegetarier ist ebenfalls gesorgt: Jede Speise ist vorbildlich gekennzeichnet.
Oftmals war meine erste Anlaufstelle bei der Rückkehr im Hotel die Hotelbar. Zum Kingfisher Bier wurden Popcorn und gewürzte Nudeln gereicht. Das war dann auch der erste Moment des Tages wo ich Zeit hatte meine vielen Eindrücke zu sortieren und in meinem Reisetagebuch festzuhalten.
Das Trident Hotel verfügt über ein leistungsstarkes W-LAN. Ebenfalls möglich ist eine LAN-Verbindung im Zimmer. Das waren somit die besten Voraussetzungen um direkt aus Mumbai berichten zu können.
Die Reise wurde von Swiss unterstützt. Vielen Dank.