Reisedoktor

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Franz Roitner

Blogbeiträge nach Ländern

Kuba 2016 - Reisetagebuch meiner Mietwagenrundreise mit Cubatrotter

Kuba Rundreise 2016

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18.02.2016: Ankunft in Holguin auf der Insel Kuba

Heute Nachmittag lande ich am Flughafen Holguin auf der Insel Kuba. Beim Warten am Gepäckband fällt mir der Schalter zum Geldwechseln ins Auge. Es steht nur eine Person an. Angesichts dessen, dass ein Flugzeug voller Passagiere gelandet ist, wird die Menschenschlange in wenigen Minuten elendslang sein.

Mein Gepäck kann warten. Ich stürme gleich zum Schalter und als ich schließlich an der Reihe bin, schließt die Dame den Schalter.  Die kubanische Touristenwährung CUC (pesos convertibles) ist ihr ausgegangen. Willkommen in Kuba, denke ich mir und nehme es mit Gelassenheit.

Mietwagen Holguin - Kuba Kubanische Pesos Convertibles

Also hole ich doch meinen Rucksack vom Gepäckband. Gleich gegenüber beim Flughafenausgang steht der Container meiner Autovermietung. Hurra, ich bin der Erste aus dem Flugzeug, der beim Autoverleiher Platz nimmt. Auf seinem Handzettel hat er zwar meine Reservierung nicht notiert, findet mich aber in seinem Computersystem. Die Autoversicherung und die Kaution zahle ich mit Kreditkarte, so habe ich es zumindest geplant. Nur funktioniert die elektronische Verbindung zur Freigabe des Betrages nicht.

Die Warteschlange hinter mir wird länger und länger. Mit viel Geduld zieht der Autovermieter immer wieder meine Karte durch das Gerät. Dann verschwindet er aus dem Container. Mit kubanischen Pesos kann ich leider auch nicht zahlen. Nach ein paar Minuten kommt er mit einem guten alten Kreditkarten Ritsch-Ratsch Gerät (wie heißen die Dinger eigentlich?) zurück und mit dem Verleih des Mietwagens wird es endlich doch noch was.

Oldtimer auf Kuba

Das Mietauto und alle Unterkünfte meiner zweiwöchigen Reise durch Kuba wurden von der Agentur Cubatrotter im Voraus reserviert. Vor fünf Jahren bereiste ich bereits die Westhälfte der Insel, diesmal ist der Osten dran. Die ersten zwei Nächte verbringe ich in der Stadt Holguin, die nur rund 20 km vom Flughafen entfernt liegt.

Die Chevrolets und Buicks cruisen heute noch genauso durch die Straßen wie vor fünf und auch schon vor 50 Jahren.  Ein Auto ist schöner als das andere. Warum entwirft man heute eigentlich so einfallslose Fahrzeuge in langweiligen Farben?

Kuba Auto Holguin Stadtplatz

19.02.2016: Ein gemütlicher Tag in der Stadt Holguin

Heute spaziere ich durch die Straßen der Stadt und stimme mich auf die besondere Atmosphäre der Insel ein. Laut Reiseführer soll ein Aussichtspunkt auf einem nahe gelegenen Berg einen schönen Blick auf die Stadt bieten. Doch die beschriebenen 465 Stufen schrecken mich dann doch ab. Außerdem bietet die Stadt selbst viele schöne Fotomotive.

Holguin Kirche

Auf allen Hauptplätzen der größeren kubanischen Städte soll es mittlerweile W-LAN geben, und ich sehe auch viele junge Leute mit ihren Mobiltelefonen sitzen. Ich selbst möchte natürlich auch das Internet nützen. Ich stelle mich beim Geschäftslokal der staatlichen Telekomfirma Etecsa um eine Guthabenkarte an. In Kuba braucht man viel Geduld. Warten und Anstellen gehören zum Alltag dazu. Nach einer Stunde Wartezeit habe ich endlich zwei Guthabenkarten für je 5  Stunden Internetzugang erstanden. Das sollte für meine Reise genügen.

Etecsa Warteschlage Internet auf Kuba

Dann setze mich auf die Stufen eines Hauseingangs und lasse das Leben an mir vorbeiziehen.  Eine der besten Möglichkeiten um einen Eindruck vom Leben einer Stadt zu bekommen.

Holguin Fahrradtaxi Musikschule in Holguin

20.02.2016: Safari auf der Insel Cayo Saetia

Ich starte früh am Morgen und fahre mit meinem Mietwagen gleich an eine Tankstelle. Ich brauche für die längeren Fahrten Trinkwasser. Hier gibt es neben Benzin und Diesel aber nur Bier und Rum. Ich soll es im Geschäft nebenan probieren, wird mir geraten. Hier sieht es aus wie in einem Fast Food Restaurant, es scheint Sandwiches und eine Art Burger zu geben. Im Kühlschrank gibt es aber auch nur Bier und Havanna Club Rum. Na gut, dann nehme ich halt eine Flasche Rum, das soll ja auch gesund sein.

Blumen auf Kuba Riesenfarn auf Kuba

Südlich von der Stadt Mayari fahre ich auf einer sehr holprigen Straße zum Salto Guayabo. Laut meinem Stefan Loose Reiseführer ist das der höchste Wasserfall von Kuba, im Lonely Planet Führer gibt es noch einen höheren weiter westlich, wem glauben? Mir ist es egal. Die Anreise lohnt sich auf jeden Fall.

Buayabo Wasserfall

Mein heutiges Tagesziel ist die Insel Cayo Saetia. Über eine kleine Brücke komme ich in ein ehemaliges Jagdrevier. Touristen haben die Jäger abgelöst und übernachten in der Villa Cayo Saetia. Mit dem Guide Walter mache ich eine Kurzsafari auf der kleinen Insel. Zuerst entdecken wir afrikanische Antilopen, auch eine indische Art bekommen wir zu sehen. Ein Krokodil gibt es ebenfalls, es lebt eingezäunt hinter einer Betonmauer.

Cayo Saetia Safari Cayo Saetia

Besser haben es da schon die drei Sträuße, die auf der Insel leben. Maria ist besonders zahm, kein Wunder, wird der Vogel von Walter mit Bananen gefüttert. Die Zebras haben keine Namen.  Und dann gibt es noch zwei Büffelarten, afrikanische Büffel und indische Büffel. Mittlerweile gibt es eine dritte Büffelart, weil im letzten Jahr gemeinsam Nachwuchs gezeugt wurde, den kubanischen Büffel. So behauptet es zumindest Walter.

Zebra Cayo Saetia Strauss auf Cayo Saetia

Wer auf die kleine Weltreise mit Walter verzichten möchte, kann es sich auf einem der Naturstrände gemütlich machen.

Strand Cayo Saetia

21.02.2016: Fahrt von Cayo Saetia nach Baracoa

Bei der Reiseplanung ist mir gar nicht aufgefallen, dass ich auch die älteste Stadt Kubas besuche. Die Stadt Baracoa liegt ganz im Osten direkt am Meer. Die Fahrt dorthin ist ziemlich anstrengend, besteht die Straße ab Moa doch mehr aus Schlaglöchern denn aus Asphalt. Nach drei Stunden erreiche ich den Humboldt Nationalpark. Es werden zweistündige Exkursionen angeboten. Ich nehme mir vor den Park am nächsten Tag zu besuchen, denn jetzt bin ich zu müde und Hunger habe ich auch.

Humboldt Nationalpark Kuba Strasse auf Kuba

Nach einer weiteren Stunde über Stock und Stein komme ich endlich in Baracoa an. Das Casa Particulare, wo ich die nächsten drei  Nächte verbringe, ist schnell gefunden. Ebenso schnell bin ich bei der Wahl des Restaurants. Für die 120 km habe ich vier Stunden gebraucht. Erholung in Form von frischen Garnelen mit Bananenchips steht auf meinem heutigen Programm. Baracoa ist berühmt für die Zubereitung von Meeresfrüchten.

Casa Particulare Paladar Kuba

22.02.2016: Baracoa – die älteste Stadt von Kuba

Mein heutiger Tag fängt gut an. Das Frühstück genieße ich auf der Dachterrasse meiner Privatunterkunft. Beim Obst wird nicht gespart und auch sonst gibt es zum Frühstück in den Casas Particulares immer ein Eigericht, Brot, Butter, Marmelade, Käse und manchmal auch Sandwiches. Heute stehen drei Thermoskannen für mich bereit. Kaffee, Kakao und Milch, dabei hätte ich gerne Tee zum Frühstück, der wird mir aber auch prompt gemacht. Auch wenn die Zimmer meistens ziemlich klein sind, übernachte ich lieber in Casas als in Hotels. So ist man näher am kubanischen Leben dran.

Frau in Baracoa Frühstück in meiner Casa Particular

Gut gestärkt mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Um mir einen Überblick über Baracoa zu verschaffen, steige ich über Stufen zur alten Festungsanlage empor. Mittlerweile wurde die Festung in ein Hotel umgewandelt. Die Sonne heizt schon am Morgen kräftig ein und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Am Horizont ziehen Wolken auf und ein paar Minuten später kommt der erlösende Regen und die Abkühlung. Das Wetter ändert sich heute ständig: Sonne, Wolken, Regen, Sonne, Regen, und das alles in einer Stunde.

Baracoa

Mein nächstes Ziel ist das archäologische Museum. Noch vor dem nächsten Regenschauer erreiche ich das Museum, das in einer Höhle untergebracht ist. Hier erfahre ich alles über die ersten Besiedler der Insel Kuba. Sie stammten aus Venezuela und erreichten per Boot die Bucht Baracoas. Die Höhlen dienten ihnen als Begräbnisstätten. Ausgestellt sind Werkzeuge und Reliquien. Ein schmaler Weg führt auf eine Aussichtsplattform, wo man einen wunderschönen  Blick auf die Stadt und die Bucht hat, doch es schüttet wie aus Kübeln.

Museum in Baracoa Archälogisches Museum Kuba

Im Zentrum von Baracoa gibt es eine kleine Fußgängerzone. Direkt vor der Kirche am Hauptplatz sitzen Kubaner und Touristen mit ihren Smartphones und nutzen die Internetverbindung. Ich spaziere lieber durch die Seitengassen, denn hier mache ich immer die spannendsten Entdeckungen.

Baracoa Zentrum Baracoa bei Nacht

23.02.2016: Ausflug in die Umgebung von Baracoa

Ich bleibe noch eine weitere Nacht in Baracoa und habe heute den ganzen Tag Zeit die Umgebung zu erkunden. Erstes Tagesziel ist Rancho Tao. Sehr idyllisch und geschmackvoll wurde hier ein Terrassenrestaurant unter Palmen und inmitten von Kakaopflanzen direkt am Rio Tao errichtet. Zwei große Tische sind schon am Vormittag gedeckt, es werden wohl Busgruppen  erwartet.

Ich bin aber nicht wegen dem Essen hier, sondern möchte eine Bootsfahrt auf dem Fluss machen. Pablo erteilt mir zuerst eine Absage, heute Vormittag seien alle Boote für Gruppen reserviert. Ich sehe mich noch etwas um und plötzlich ist doch noch Platz auf einem kleinen Ruderboot frei. Gemächlich fahren wir auf dem  Rio Tao. Während sich die anderen sechs Gäste der deutschen Reisegruppe über den weiteren Verlauf der Bootsfahrt Gedanken machen („Wie lang wird das jetzt dauern? Wo fahren wir jetzt hin? Wo wartet der Bus auf uns?“), entdecke ich Krebse und einen Graureiher am Flussufer.

Rio Tao bei Baracoa Reiher auf Kuba

Warum man mit einer tonnenschweren Fotoausrüstung auf Bootsfahrt geht und dann blind für die Umgebung ist, kann ich nicht beantworten. Die anderen Gäste steigen enttäuscht aus dem Boot. „Was machen wir als nächstes? Wo ist unser Guide?“ geht das Gefrage weiter. Mir hat es gefallen, eigentlich war die Fahrt viel zu kurz.

Bootsfahrt auf dem Rio Tao

Auf der Finca Duaba führt mich ein kleiner Kakao-Lehrpfad durch die Umgebung. Die Kakaopflanzen sind voll mit Früchten behangen. Anschaulich wird die Verarbeitung der Bohnen zu Schokolade gezeigt.

Kakaofrüchte Kakaobohnen

Das Mittagessen schmeckt zwar nicht so köstlich kreolisch, wie in meinem Reiseführer steht, aber satt fahre ich weiter zum Playa Duaba. Vor mir erstreckt sich ein kilometerlanger mit Kokospalmen gesäumter Naturstrand. Ich wate durch das seichte warme Meerwasser, genieße die Sonnenstrahlen und das Rauschen des Meeres, ein perfektes Idyll.

Strand bei Baracoa

24.02.2016: Stopp in Guantánamo und weiter nach Santiago de Cuba

Die Straße von Baracoa nach Santiago de Cuba verläuft zunächst über eine kurvige Straße durch tropische Landschaft. Am Straßenrand erstehe ich frische Mandarinen und von einer Aussichtsplattform habe ich eine 360° Rundumblick auf die Umgebung.

Aussichtsplattform auf Kuba Mandarinen auf Kuba

Nach rund vier Stunden Fahrzeit inklusive einiger Fotostopps mache ich Mittagsrast in der Stadt Guantánamo. Ohne konkreten Plan spaziere ich durch die Gassen. Guantánamo gefällt mir auf Anhieb. Schade dass ich hier keine Übernachtung eingeplant habe.

Guantanamo Kirche Zentrum von Guantanomo

Mein heutiges Tagesziel ist Santiago de Cuba, die zweitgrößte Stadt der Insel. Meine Casa Particular habe ich wieder über Cubatrotter vorgebucht. Die Unterkunft liegt zwar nicht sehr zentral, hat dafür aber eine traumhafte Dachterrasse mit Hängematte und Blick auf die Stadt. Am späten Nachmittag  gehe ich noch in den noblen Stadtteil Vista Alegre, das Villenviertel Santiagos.

Villa in Vista Alegre Vista Alegre in Santiago de Cuba

Zum Sonnenuntergang finde ich ein Restaurant mit einer Dachterrasse. Ich bestelle mir Oktopus  als Vorspeise und Langusten mit Shrimps als Hauptgang. Ein köstlicher Beginn meiner Entdeckungsreise in Santiago de Cuba.

Abendessen in Santiago de Cuba

25.02.2016: Auf Entdeckungstour in Santiago de Cuba

Nach dem sehr dörflichen Baracoa hatte ich mich schon auf eine Großstadt gefreut. Doch ich hatte ganz vergessen, wie anstrengend und laut es in einer 450.000 Einwohner großen Stadt zugehen kann. Dass beginnt schon mit dem Verkehr. Ständig muss ich aufpassen, dass mich kein Taxi, Bus oder Mopedfahrer über den Haufen fährt. Es ist unglaublich laut und von den Abgasen der alten Autos will ich gar nicht sprechen.

Santiago de Cuba Cabrio in Kuba

Ich flüchte ins Museum des Bacardi-Gründers Facundo Bacardi. Mit mir spazieren noch zwei andere Touristen durch das dreistöckige Gebäude. Die vielen Busgruppen, die in der Stadt unterwegs sind, fotografieren das Gebäude nur von außen. Da bin ich schon wieder  froh, meinen Besuch in Kuba mit einem Mietwagen geplant zu haben. Ich kann mir meine Zeit frei einteilen und Fotostopps einplanen, wo und wann ich will.

Bacardi Museum Santiago Musiker in Kuba

So lande ich als einziger Besucher auf der Terrasse des Hotels Casa Granda und genieße den Blick auf Kathedrale, Museum Velazquez und Rathaus. Das Museum gilt als ältestes Haus Kubas und ist eine Besichtigung wert. Weiter spaziere ich durch stark befahrene Straßen und lande dann plötzlich in einer ruhigen Gegend.

Kathedrale in Santiago de Cuba

Ein Friedhof mag vielleicht ein seltsames Besichtigungsziel sein, aber Santiagos Cemetiere will ich mir nicht entgehen lassen. Ich komme gerade rechtzeitig um die Wachablöse an José Martis Grab mitzuerleben, doch was heißt Grab? Ein riesiges Monument ist es, welches die weißen Marmorgräber überragt.

Jose Martis Grab Santiago de Cuba Cemetiere

Im Anschluss fahre ich zur Wallfahrtskirche El Cobre, die sich in den Bergen befindet.  In einem Seitenteil der Kirche befinden sich an einer Wand Gehbehelfe, die zum Dank an ein Wunder der Madonna, die über dem Altar in einem goldenen Kleid thront, überlassen wurden. Ich zünde auch eine Kerze an, kann ja nicht schaden.

El Cobre Santiago de Cuba Kerzen El Cobre

Am Abend fahre ich zurück in die Stadt und finde ein Paladar (privates Restaurant) mit herzhaft gutem Essen.In der gemütlichen Bar daneben schmeckt der Rum bei kubanischer Musik gleich doppelt so gut.

Paladar in Santiago de Cuba Santiago de Cuba Rum

26.02.2016: Ausflug in die Umgebung von Santiago de Cuba

Heute früh mache ich mich mit meinem Mietwagen auf den Weg, um die Umgebung von Santiago de Cuba zu erkunden. Südöstlich der Stadt fahre ich in das Valle de la Prehistoria. Die Idee für das Einfahrtstor könnte von der Familie Feuerstein kommen und gleich danach entdecke ich die ersten Dinosaurier, aus Beton gegossenen Dinosaurier.

Dinosaurier auf Kuba Tyrannosaurus Rex auf Kuba

Zu Fuß wage ich mich an die Betonriesen heran. Tyrannosaurus Rex oder Brontosaurus, wer ist jetzt wer? Als Kind haben mich die riesigen Urtiere interessiert, aber die Bestimmung fällt mir schwer, was wahrscheinlich an der Mittagshitze liegt.

Valle de la Prehistoria

Mein nächster Stopp ist das Cafetal La Isabelica. Die Anfahrt gestaltet sich schwierig mit meinem Mietwagen. Die letzten Kilometer geht es über eine Lehmpiste und durch tiefe Wasserpfützen, und dann geht plötzlich gar nichts mehr. Ich lasse das Auto stehen und gehe die letzten Meter zu Fuß.

Die Anreise hat sich trotzdem gelohnt. Das Klima ist angenehm kühl. Früher wurden hier Kaffeebohnen geerntet und weiterverarbeitet. Das Haus des Plantagenbetreibers ist sehr nobel eingerichtet, es dürfte sich um ein sehr lukratives Geschäft gehandelt haben. Heute ist die Anlage ein Museum und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Cafetal La Isabelica Kaffeestrauch

Die Stadt Santiago de Cuba liegt in einer tiefen Bucht. Der Meerzugang ist schmal. Um sich vor Piraten zu schützen wurde an dieser Enge das Castillo de San Pedro del Morro errichtet, das ich von innen besichtige. Vom Meer aus sieht das Castillo sicher sehr beeindruckend aus.

Castillo de San Pedro

27.02.2016: Fahrt nach Bayamo und Manzanillo

Ich verabschiede mich von der quirligen Stadt und verlasse Santiago de Cuba westwärts. Die Straßenbeschilderung auf Kuba ist nicht immer ausreichend oder fehlt manchmal komplett. Vor der Reise habe ich mir die App „Maps.me“ auf mein Handy geladen. Das Kartenmaterial ist sehr gut und es navigiert mich durch Kuba. Das spart viel Zeit und Nerven und ich kann diese App jedem empfehlen, der eine Mietwagen-Reise durch Kuba plant. Vielen Dank für den App-Tipp vom Reiseblog Anders Reisen.

Kuba - Bayamo Bayamo - Kuba

Mittagsstopp mache ich in Bayamo.  Die Sonne will sich heute leider gar nicht zeigen und es hat ziemlich abgekühlt. Die Stadt hat einen schönen Hauptplatz und eine lange, sehr belebte Fußgängerzone. Etwas abseits geht es weniger hektisch zu und ich kann gemütlich durch die Gassen streunen.

Bayamo

Mein Reiseführer schreibt, dass jeden Samstagabend ein kleines Straßenfest in Manzanillo stattfindet. Ich habe das bei meiner Buchung der Reiseroute nicht gewusst, aber das trifft sich natürlich gut, denn heute ist Samstag und ich mache mich auf den Weg.

Che Guevara auf Kuba Spanferkel in Manzanillo

In den Straßen riecht es schon nach Spanferkel. Auf dem Hauptplatz stellen Restaurants schön geschmückte Tische auf. Aus einer riesigen, aber schon ziemlich kaputten Lautsprecherbox kommt kubanische Popmusik. Nach einem köstlichem Stück Ferkel spaziere ich noch durch die Nacht nach Hause.

Manzanillo Strassenfest Manzanillo bei Nacht

28.02.2016: Manzanillo und weiter in die Sierra Maestra

Nach dem Frühstück spaziere ich heute nochmals gemütlich durch die Gassen von Manzanillo. Um den Hauptplatz befinden sich schöne kolossale Gebäude, die zum Teil im maurischen Stil errichtet wurden. Der Zahn der Zeit nagt an den Häusern. Vor rund 100 Jahren war Manzanillo sicher eine sehr prunkvolle Stadt.

Imbiss in Manzanillo Pferdefuhrwerk in Manzanillo

In der Stadt verkehren mehr Pferdefuhrwerke als Autos. Viele Touristen verirren sich (noch) nicht hierher. Die Stadt hat sich so ihren authentischen Charme erhalten und liegt irgendwie im Dornröschenschlaf.

Manzanillo - Kuba

Gegen Mittag breche ich auf und fahre mit meinem Mietwagen an den Rand des Gebirgszuges der Sierra Maestra. Meine Unterkunft ist ein staatliches Hotel und hat sicher schon bessere Zeiten hinter sich. Am Pool steht ein Schild „It is not in use“, ja klar, ist ja kein Wasser drinnen. Wahrscheinlich würden sonst Leute in das leere Betonbecken springen 😉 Auf Baden hatte ich eh keine Lust.

Kuba Pool Pool not in use

Von der Bar habe ich einen super Blick in die Umgebung. Hier verbringe ich den Nachmittag mit Lesen und Blogschreiben.

Sierra Maestre Kuba

29.02.2016: Ich strande in Guardalavaca

Eigentlich wollte ich heute weiter in die Sierra Maestra vordringen. Ursprünglich hatte ich eine Wanderung geplant. Spontan ändere ich meine Reisepläne und mache mich mit dem Mietwagen auf in Richtung Guardalavaca. Hier stehen einige große Ferienresorts für Pauschalurlauber. Der Club Amigo mit rund 600 Zimmern liegt direkt am Strand von Guardalavaca, der öffentlich zugänglich ist. Hier lege ich einen Stopp am Strand ein.

Guardalavaca Segelboote in Gudardalavaca

Mir persönlich ist so ein Hotel zu groß und ich lese im Reiseführer von der Villa Don Lino, einer Anlage mit 36 Zimmern an einem kleinen Strand. Das soll mein Ziel für heute Abend sein. Ohne Reservierung (eigentlich bin ich ja noch in der Sierra Maestra eingebucht) frage ich nach einem Bungalowzimmer und bekomme auch prompt ein Zimmer für eine Nacht. Der Rest der Gäste sind kanadische Pauschalreisende. Die Villa Don Lino ist ein All inclusive Hotel und so herrscht ein reges Treiben an der Bar. Der Strand ist schön, die beschriebenen Palmen dürfte ein Hurrikan in den letzten Jahren hinweggefegt haben.

Villa Don Lino Strand

Ich mache einen Strandspaziergang und setze mich auf meinen Balkon mit Meerblick. Das Abendessen ist eher mäßig und nicht mit den Speisen in den kleinen privaten Paladares oder in den Casas particulares zu vergleichen. Entsprechend schnell bin ich vom Buffet retour und beobachte, wie sich die Sterne am Himmel ausbreiten. Der Gürtel des Orion und der große Wagen leuchten kräftig durch die Nacht. Ich lege mich schlafen und öffne um zwei Uhr früh die Balkontüre um frische Luft ins Zimmer zu lassen.

Villa Don Lino Villa Don Lino Zimmer

Leider fällt mein Blick zu Boden und so wie der Himmel draußen mit Sternen übersät ist, ziehen am Fußboden Ameisen und Kakerlaken ihre Bahnen. Bis jetzt war es in allen Unterkünften äußerst sauber und Insekten waren eine Seltenheit. Auf meinen vielen Reisen hatte ich schon viele Insekten, Spinnen oder sogar schon Ratten am Zimmer. Als jetzt aber eine vom Licht irritierte acht Zentimeter lange Kakerlake über mein Leintuch saust, ist es bei mir vorbei mit der Entspannung.  Ich verbringe den Rest der Nacht auf meinem Balkon und zähle die Sternschnuppen.

01.03.2016: Hotel Ordoño in Gibara

Mein letzter Stopp meiner Reise durch Kuba ist der kleine Ort Gibara. Hier hat mir Cubatrotter das Hotel Ordoño für zwei Nächte reserviert. Schon bei der Ankunft bin ich begeistert. Das alte Gebäude aus der Kolonialzeit wurde erst 2013 zum Hotel umgebaut. Ich fühle mich sofort wohl.  Mein Zimmer ist etwa sechs Meter hoch und mit einer Stuckdecke verziert. In der Hotellobby sind die Fensterläden geöffnet und lassen einen erfrischenden Windhauch zu. Hier genieße ich gleich mal ein Bucanero, meiner Meinung nach die beste kubanische Biersorte.Von der Dachterrasse des Hotels aus habe ich einen traumhaften Blick über den Ort.

Hotel Ordono Hotel Ordono Gibara

Einen noch besseren Ausblick habe ich von einem Hügel am Ortsrand. Praktischerweise gibt es auch hier eine kleine Bar mit einem schattigen Gastgarten.

Kuba - Gibara

02.03.2016: Gibara ist der krönende Abschluss meiner Kubareise

Gibara ist der krönende Abschluss meiner Reise durch den östlichen Teil von Kuba. In diesem Ort würde ich es noch viele Tage aushalten, aber leider geht morgen mein Flug retour nach Wien. Hier ein paar meiner letzten Eindrücke:

Gibara Hafen Kuba - Gibara Straße Gibara - Kirche Gibara Pferdefuhrwerk Gibara Straße Gibara am Meer Gibara Oldtimer

Die KUBA MIETWAGENREISE wurde von CubaTROTTER aus der Welt von TROTTERmundo unterstützt. Vielen Dank.

Cubatrotter

Im März 2011 bereiste ich mit einem Mietwagen den Westen von Kuba.
Lesen Sie hier mein Reisetagebuch:

➡  https://www.reisedoktor.com/reisetagebuch/2011-kuba