Reisedoktor

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Franz Roitner

Tempelruine Sum Khukh Burd und Abschied

Mittagspause bei der Klosterruine von Sum Khukh Burd, die an einem fast ausgetrockneten See liegt. Es soll im 16. Jhdt vom Sohn eines tibetischen Fürsten errichtet worden sein. Zu sehen sind noch alte und bis zu 1,5 Meter dicke Mauern.
Altes Kloster Sum Khukh Burd Kranichfamilie

Der See beherbergt viele Vogelarten. Zwei Kraniche stehen mit ihren Jungen durch das Wasser, Gänse fliegen durch die Luft und Möwen kreisen über den See. Ein Nomade kommt mit seinem Motorrad vorbei und tauscht mit meinem Fahrer Dasha Neuigkeiten aus. Ich zähle in der Zwischenzeit seine Ziegenherde und komme auf 75 Tiere.

Mongolen Ziegenherde

Eine Felsenlandschaft mit sehr schönen Granitverwitterungen ist mein nächstes Highlight auf meiner Mongoleireise. Zwischen den Felsen liegen die Ruinen eines weiteren alten Klosters, wo sich Mönche während der Verfolgung zurückgezogen haben.

Baga Gazriin Chuluu Alte Mönchssiedlung

Einsam steht mein Zelt schon bereit für die letzte Nacht in den Weiten der Mongolei. Bald werde ich diese Stille vermissen. Morgen geht es zurück in die Hauptstadt Ulaan Baatar und der Zauber dieser Märchenreise geht dem Ende zu.

Pferde in der Mongolei

Ich genieße den letzten Abend in freier Natur und verabschiede mich schon innerlich von diesem einzigartigem Land.

Landschaft in der Mongolei

Felsgravuren und die weiße Stupa der Mongolei

Endlose Weiten bei der Fahrt durch die südliche Mongolei. Eine Orientierung ist für mich völlig unmöglich. Die Pisten führen in alle Richtungen, kreuz und quer durch die Landschaft. Verkehrszeichen oder Wegweiser gibt es keine. Es bleibt mir ein Rätsel wie sich mein Fahrer Dasha orientiert. Er zeigt auf seinen Kopf, sagt GPS und lacht

Mongolei Strassen Kamelherde in der Mongolei

Wir halten an einer Stelle, wo ein kilometerlanges Band von Schiefergestein durch die Steppe führt. Hier finde ich eine Unzahl von Felsgravuren. In meinem Reiseführer finde ich keine weiteren Infos zu diesem Ort, aber es dürften sehr alte Gravuren sein, die Tiere und Menschen bei der Jagd zeigen. Viele Felsgravuren sind von der Witterung zerstört. Wieder spaziere ich völlig allein, ohne andere Besucher oder Touristen durch diesen historischen Ort.

Felsgravuren in der Mongolei Landschaft der Mongolei

Mein Zelt schlage ich heute am Fuße von Tsagaan Suwarga auf. Die weiße Stupa ist eine Kalksteinformation, die in den verschiedensten Pastelltönen leuchtet. Die Sonne meint es leider nicht gnädig mit mir, und so fehlen beim Fotospaziergang die Kontraste und die leuchtenden Farben der untergehenden Sonne. Ich setzte mich auf den Boden und genieße die vollkommene Ruhe, die mich umgibt, und erlebe einen spektakulären Sonnenuntergang.

Weisse Stupa, Mongolei Sonnenuntergang Mongolei

Um den Sonnenaufgang zu erleben krieche ich am nächsten Morgen bereits um 5 Uhr früh aus dem Zelt. Das zeitige Aufstehen zahlt sich aus.

Tsagaan Suwarga - die weiße Stupa

Pfeifhasen und Eis in der Geierschlucht

Fahrt zur Geierschlucht

Rund 3 km geht es zu Fuß in die Geierschlucht. Der Name kommt von den über den Felsen kreisenden Geiern. Das Tal verengt sich zu einer nur einen Meter engen Klamm. Links und rechts von mir ragen steile Felswände hoch. Im Winter füllt sich die Schlucht mit meterhohen Schneeschichten. Jetzt im Juni sind sogar an manchen Stellen noch Schneereste zu sehen. Die Geierschlucht zeigt mir wieder eine völlig neue Seite der Mongolei.

Berge in der Mongolei Geierschlucht in der Mongolei

Beim Retourweg höre ich das Pfeifen von unzähligen kleinen Hasen, die durch das Gras huschen. Die Pfeifhasen sehen eigentlich aus wie zu große geratene Mäuse, hopsen aber wie unsere europäischen Feldhasen. Und sie sind schnell. Endlich gelingt es mir, einen der kleinen Nager aufs Bild zu bekommen.

Blumen in der Mongolei Pfeifhase