Reisedoktor

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Franz Roitner

Bootsfahrt zur Halifax Island

Eine Bootsfahrt zur Halifax Island nach den vielen Tagen in der trockenen Namib-Wüste ist eine willkommene Abwechslung. Außerdem ist der letzte Tag meiner Namibiareise ist angebrochen und ich möchte noch etwas tolles erleben. Mit dem Katamaran fahre ich vorbei an einem Minenschiff, das den Meeresboden vor der Küste regelrecht absaugt. Es werden jedoch nicht mehr genügend Diamanten gefunden um die Kosten zu decken. Das Schiff liegt bereits seit zwei Jahren hier vor Anker und rostet vor sich hin.

Bootsfahrt Lüderitz Minenboot Lüderitz

Delfine spielen mit unserem Boot, sie tauchen unter uns durch oder schwimmen unter den Bootsbug. Es handelt sich um eine sehr kleine Delfinart, die meterhoch aus dem Wasser springen und richtige Saltos in der Luft schlagen kann. Es ist fast unmöglich gutes Fotos zu machen, so schnell sind die Tiere.

Delfine Lüderitz Delfine Namibia

Auf Halifax Island lebt eine Pinguin Kolonie. Die Insel steht heute unter Naturschutz. Mit dem Katamaran fahren wir nahe an das Ufer um die Tiere beobachten zu können. Der Skipper serviert dazu Heiße Schokolade.

Halifax Island Lüderitz Pinguine auf Halifax Island

Den letzten Tag meiner Namibiareise lasse ich am Achatstrand in der Nähe der Stadt ausklingen. In Gedanken plane ich schon meine nächste Namibia-Reise.

Achat Strand Lüderitz

Ein Tag in Lüderitz

Sich alle Sehenswürdigkeiten in Lüderitz an einem Tag anzusehen, sollte eigentlich möglich sein. Die Stadt scheint überschaubar zu sein und wirkt nicht allzu groß. Leider sieht es in der Realität dann ganz anders aus.  Das Museum ist von 15:30-17 Uhr geöffnet, das Görke-Haus von 16-17 Uhr, die Felsenkirche von 17-18 Uhr, usw. Man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Da ich aber nicht alle Infos aus meinem Reiseführer entnehmen kann, stehe ich mehrmals vor verschlossenen Türen. Doch schließlich gelingt es mir doch noch alles anzusehen, was ich besichtigen möchte.

Lüderitz, Namibia Felsenkirche in Lüderitz

Mit der Schließung der Diamantenmine von Kolmannskuppe begann die Absiedelung aus Lüderitz. Heute zählt die Stadt rund 25.000 Einwohner. Die meisten Gebäude im Zentrum wurden in der Zeit des Diamantenfiebers zwischen 1908 und 1914 errichtet. Das Baumaterial wurde großteils aus Deutschland herangeschafft. Manche Häuser bzw. Häuserreihen sind aufwendig renoviert. Trotzdem wirkt die bunte Farbe etwas eigenartig in der sonst grauen Stadt.

Haus in Lüderitz Lüderitz Zentrum

Bekannt ist die Stadt heute wegen seiner Austernzucht. Direkt im Betriebsgelände einer Zucht befindet sich die Shear Water Oyster Bar. Nach meiner Bestellung werden die Austern aus dem Becken geholt und zubereitet. Frischer geht’s nicht! Und die Austern schmecken fantastisch!

Diaz Point Austernbar

Die Geisterstadt Kolmannskuppe

1908 entdeckte der Eisenbahnarbeiter Zacharias Lewala die ersten Diamanten in Namibia. Es folgte ein regelrechter „Diamantenrausch“ und in Kolmannskuppe lebten bis zu 300 Familien, die meist aus Deutschland kamen.

Kolmannskuppe Geisterstadt Kolmannskuppe

Damals konnte man gutes Geld verdienen. „Man musste sich nur bücken, um die Diamanten aufzuheben“, so lauten viele Erzählungen aus der damaligen Zeit.

Alte Fotos Diamanten Kolmannskuppe

In Kolmannskuppe gab eine eigene Salzwasserentsalzunganlage, ein Schwimmbad, eine Schule und ein Krankenhaus mit fast so vielen Betten wie Einwohner. Das erste Röntgengerät im südlichen Afrika wurde ebenfalls hierher geliefert. In einem riesigen Festsaal wurde Theater gespielt und es wurden regelmäßig Bälle veranstaltet. Auch die Kegelbahn zählte zu einem beliebten Treffpunkt.

Kegelbahn Museum Lüderitz

1914 kamen 20% der Weltdiamantenproduktion aus diesem Gebiet. Der Wüstensand war aber schnell leer geräumt und 1930 wurde der Diamantenabbau eingestellt. Heute spazieren Touristen durch die Geisterstadt. Der Wind füllt die Häuser mit Sand und die Wüste holt sich die Stadt zurück.

Kolmannskuppe Häuser Kolmannskuppe Ghost Town