Reisedoktor

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Franz Roitner

Auf einem Kamel in den Sonnenuntergang

Sultan legt noch ein paar weiche Decken über das Metallgestell, welches auf dem Rücken des Kamels gebunden ist. Mein Reittier für die nächsten zwei bis drei Stunden (so genau nimmt man die Zeiten im Oman nicht) ist fertig gesattelt. Geduldig wartet meine Kameldame im Sand, bis ich eine gute Sitzposition finde. Gut festhalten und dann geht es etwa zwei Meter in die Höhe.

Kamelreisen Oman Kamelreiten

Mit trägem Schritt schreiten die Kamele durch den Sand. Ohne diese Tiere hätten die Beduinen nicht in der Wüste leben können. Das Wohl der Kamele hatte bei den Wüstenbewohnern stets Vorrang. Starben die Tiere bei einer Reise durch die Wüste, dann starben auch seine Reiter, weil eine Weiterreise zu Fuß unweigerlich in den Tod führte.

Beduine, Oman Kamelritt, Oman

Während ich die Weite der Wüste auf dem Kamelrücken bewundere, schreibt mein Führer Sultan eine SMS nach der anderen. Mobilfunk ist auch am Rande der Wüste nicht mehr wegzudenken und die Bedu nutzen die neuen Technologien. Sehr gut, dass wenigstens der Empfangston deaktiviert ist, so kann ich die Stille genießen. Besonders fasziniert bin ich vom langen Schatten, den die tiefstehende Sonne von uns in den Sand wirft.

Wahiba Sandwüste Oman

Zum Sonnenuntergang sammeln wir etwas Kleinholz und Sultan kocht in alter Tradition einen Kaffee und reicht mir Datteln. Mein Kameldame findet auch etwas Grünzeug und ist sichtlich mit dem Reiter zufrieden.

Kaffeepause, Oman Kamel, Oman