Reisedoktor

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Franz Roitner

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Usbekistan: Fahrt von Nukus nach Khiwa

Allah meint es heute nicht gut mit uns. Es schüttet wie aus Kübeln. Zusätzlich weht eiskalter Wind, sodass mir der Regen waagrecht entgegenkommt. Die 200 Meter vom Hotel zum Igor Savitsky Museum in Nukus fahren wir mit dem Auto, denn geduscht habe ich schon im Hotelzimmer. Das Museum überrascht mich mit einer umfangreichen Sammlung von Bildern aus der ehemaligen Sowjetunion. Dabei bekomme ich nur 3% der Exponate zu Gesicht.

Igor Savitsky Museum Igor Savitsky Museum Nukus

Gemälde von Künstlern, von denen ich noch gehört habe, zeigen Bilder von Weltklasse. Die Kunstvermittlerin spricht akzentfrei deutsch und hat ein unglaubliches Wissen zu jedem Werk. Dieses Museum wäre in den großen Metropolen der Welt ein Publikumsmagnet. Die Kleinstadt Nukus liegt nur mitten im nirgendwo.Würde nicht der ausgetrocknete Aralsee Touristen anlocken, würden wohl noch weniger als die jährlich 5.000 ausländischen Besucher kommen.

Nukus Igor Savitsky Museum  Igor Savitsky Museum Usbekistan

Bei der Fahrt nach Khiwa regnet es weiterhin stark. Irgendwo im Auto dringt Regenwasser ins Innere, die Rückbank ist nach rund zwei Stunden Fahrt vollkommen durchnässt. In Khiwa angekommen beruhigt sich das Wetter und am späten Nachmittag kommt sogar die Sonne durch. Der erste Weg in der Altstadt führt mich zu einem der Minarette. Für den Aufstieg zahlt man 7.000 usbekische Som, rund 0,70 Euro. Ich habe 6.000 Som oder 10.000 er Scheine eingesteckt. Die Kassiererin mit einer goldenen oberen Zahnreihe nimmt die 6.000, weil sie kein Wechselgeld. Ich will ihr 10.000 geben, aber das akzeptiert sie nicht. „It´s OK“.

Khiwa Minarett

Von der lächelnden alten Frau folgen Warnhinweise für den Aufstieg. Zuerst ist es sehr dunkel, die Stufen sind steil, ich soll langsam gehen und aufpassen, dass ich mir den Kopf nicht verletze. Dann wünscht sie mir noch „good luck“, als ob ich den Mount Everest besteigen würde und ich aufgrund der wilden Bedingungen umkommen könnte.

Khiwa Minarett AltstadtMinarett Khiwa

Die Stufen sind steil, manchmal fast kniehoch. Auf allen Vieren besteige ich im Inneren das Minarett. Es zahlt sich aus. Der Blick über die Altstadt von Khiwa ist fantastisch und ich freue mich schon auf den morgigen Besichtigungstag.

Khiwa Chiwa Usbekistan

Scheinwerfer (manche davon bunt) beleuchten am Abend einige der historischen Bauwerke.

Khiwa bei Nacht
Chiwa bei Nacht Khiwa Usbekistan