Reisedoktor

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Franz Roitner

Bali: Spaziergang in den Reisfeldern um Ubud

Über zwei Wochen wohne ich bereits in Ubud. Der Ort ist in den letzten 18 Jahren, als ich das erste und letzte Mal hier war, gewaltig gewachsen. Wo früher Bauern ihre Reisterrassen pflegten, stehen heute Hotels und Mitarbeiter pflegen den Pool oder die Zehennägel der Touristen. Wenige Gehminuten vom Marktplatz in Ubud tauche ich doch noch in die Schönheit der Reisfelder ein. Ideal für einen Morgenspaziergang, der ganz schön hungrig macht.

Ubud Spaziergang

Reisterrasse Bali

Reisterrassen Ubud

Bali Essen

Bali: Ubud Monkey Forest

„Do not panic, if the monkeys jump on you, please drop any food and walk away slowly, they will soon jump off“. Ich lese den ersten Hinweis beim Eingang zum Ubud Monkey Forest. Keine fünf Minuten später hängt bereits ein größerer Affe an den Beines eines japanischen Touristen und zeigt ihm seine spitze Zähne. Der Besucher hält in der rechten Hand einen Bund Bananen. Das Obst wird am Eingang zur Fütterung der Makaken verkauft. Der Affe wird immer aggressiver und zieht mit beiden Vorderbeinen an den Hosenbeinen, die Unterhose des Mannes wird schon sichtbar.

Ubud Affenwald Affenwald Ubud

Aber der Japaner gibt nicht auf und hält die Bananen immer höher. In der rechten Hand das Obst, in der linken den Fotoapparat. Beide Hände sind in die Höhe gestreckt. Der Affe zieht immer kräftiger an der Hose, die immer weiter nach unten wandert. Die Szene ist zum Totlachen. „Au“ entkommt es dem Japaner. Der Affe steigert seine Begierde und beginnt an den Beinen herumzuknabbern. Der Schock steht dem Touristen ins Gesicht geschrieben. „Au“, ein zweites Mal fordert der Affe mit Gewalt die Bananen.

Ubud Monkey Forest

Der Japaner steht völlig hilflos in Unterhose und mit beiden Armen nach oben vor dem Affen. Ich stehe nur wenige Meter daneben und vergesse aus lauter Schreck zu fotografieren. „Drop your bananas“ ruft jemand aus der Ferne. Erst jetzt begreift der Japaner warum er angegriffen wird. Überall laufen kleine und große Makaken mehr oder weniger harmlos zwischen den Touristen herum. „Drop your bananas“ ertönt es nochmals. Endlich lässt der Tourist die Bananen fallen und der Affe holt sich seine Beute.

Affen auf Bali Makaken Ubud

Neben den Affen ist der tropische Wald selbst einen Besuch wert. Riesige Bäume stehen in einer tiefen Schlucht. Die Luftwurzeln hängen 20 Meter und mehr in die Tiefe. Ein kleiner Tempel befindet sich ebenfalls im Affenwald. Ich könnte die Tiere stundenlang beobachten.

Affenwald Bali Monkey Forest Tempel

Bali: Tempelfest in Ubud

Bei einem Gespräch mit einem Balinesen erfahre ich zufällig, das heute am Abend ein großes Tempelfest in Ubud sei.  Mir wird zwar nur die ungefähre Richtung angezeigt, und am Abend entschließe ich mich, den Tempel zu suchen. Dazu muss ich sagen, in Ubud gibt es viele Tempelanlagen. Vorher kaufe ich mir noch schnell einen Sarong. In einem Supermarkt erstehe ich ein großes, buntes Tuch, dass ich mir im Tempel um die Hüften binden muss. So will es der Brauch. Die Auswahl an Sarongs ist nicht besonders groß und mir kommen schon Bedenken, ob ich als Europäer, der zusätzlich in ein gelb-lila Tuch gewickelt ist, nicht zu sehr auffalle.

Tempelfest in Ubud

Den Festtagstempel finde ich schnell. In meinen Sarong gewickelt betrete ich die Anlage. Die verschiedenen Schreine sind festlich geschmückt. Große Körbe mit Früchten stehen bereit. Ich werde freundlich begrüßt. In einer Stunde starten die Festlichkeiten. Ich darf gerne bleiben und auch fotografieren. Der freundliche Herr mustert noch meinen bunten Sarong und meint bemitleidenswert: „It´s ok“.

Tempeleingang Bali Opfergabe Bali

Die Männer und Frauen tragen vorwiegend weiß und ich stehe da mit meinem bunten Fetzen. Immer mehr Menschen strömen in den Tempel und um Punkt halb 8 beginnen die Musiker ihre Instrumente zu stimmen. Oder doch nicht? Die schrillen Töne der Gamelanmusik sind anfangs gewöhnungsbedürftig. Eine scheinbar ungeplante Abfolge von Schlägen auf Metallophonen und Gongs erschallen. Es ist kaum festzuhalten was sich in den nächsten zwei Stunden hier abspielt. Wie in einer anderen Welt verfolge ich die einzigartigen Riten und Bräuche des lebendigen balinesischen Hinduismus.

Ubud Tempelfest