Reisedoktor

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Franz Roitner

Museo Etnografico de Praia auf Kap Verde

Direkt in der Fußgängerzone von Praia besuche ich das Ethnografische Museum, auf portugisisch, Museo Etnografico, genannt. Die Ausstellung ist sehr überschaubar, zeigt aber interessante Exponate, die zum Teil erst vor ein paar Jahren von einem auf Meeresgrund liegendem Wrack gehoben worden sind.

Fussgängerzone in Praia Museo Etnografico

Dieser große Kupfertopf wurde wahrscheinlich benutzt um Essen für die Sklaven, die in die Kolonien abtransportiert wurden, zuzubereiten.  Die Kap Verden waren für rund 100 Jahr lang der wichtigste Zwischenhandelsplatz im Sklavengeschäft zwischen Afrika und dem amerikanischem Kontinent.

Kupfertopf Museum Praia

Auf der Hauptinsel Santiago wurde Baumwolle gepflanzt und gefärbt. Mit der Wolle stellte man Panos her. Dies waren Tücher mit geometrischen Mustern, die auf der Insel gewebt wurden. Sklavenhändler kauften diese wertvollen Kleidungsstücke, die auch als eine Art Schmuck getragen wurden und tauschten sie auf dem Festland gegen Sklaven ein.

Baumwolltuecher Museum in Praia

Mit der Cabo Verde Fast Ferry geht es am Nachmittag vom Hafen los zu meinem nächsten Reiseziel, der Insel Fogo, die ich nach rund 4 ½ Stunden erreiche. Eigentlich wollte ich einen Flug buchen, aber aufgrund eines Vulkanausbruchs Ende November ist der Flugverkehr nach Fogo gesperrt.

Von Tarrafal über die Ostküste retour nach Praia

Fischer ziehen frühmorgens ihr kleines Fangboot an den Strand von Tarrafal. Frauen warten bereits mit großen Kunststoffgefäßen und kaufen den Fischern den Fang ab. Dieser landet dann irgendwo auf dem Markt oder in den Restaurants im Ort. Viele weitere Fischerboote liegen am Sandstrand, die letzte Nacht anscheinend nicht auf Fang aus waren.

Fischerboote Tarrafal Fischer auf Kap Verde

Sauber geputzt und schön gestrichen liegen die Fischerboote fast wie eine Dekoration auf dem Strand. Dazwischen streunen viele Hunde herum, einer davon ist noch ganz jung und gerade Mal so groß wie eine Faust.

junger-hund fische

Mit meinem Mietwagen fahre ich die Ostküste der Insel Santiago retour in die Hauptstadt Praia. Zu Mittag erreiche ich den Ort Pedra Badejo.

mietwagen-kap-verde eisvogel-kap-verde

Direkt am Hafen starren viele aufgeregte Leute hinaus aufs Meer. Was wird hier wohl passiert sein? Am Horizont sieht man vier oder fünf Fischerboote in der Nähe der Küste. Ist ein Boot auf Grund aufgelaufen? Es stellt sich heraus, dass der Motor eines Fischerbootes defekt war und das Boote auf ein Riff getrieben wurde. Wenig später kommen die Boote zurück in den Hafen. Das defekte Boot im Schlepptau, die zwei Fischer schöpfen mit Kübeln Wasser aus dem Rumpf. Gleich über dem Hafen kann ich dem weiteren Treiben zusehen. Das Restaurant Falucho liegt ideal gelegen direkt auf einer Landzunge. Ein idealer Ort um sich von der Fahrt zu erholen und eine Pause einzulegen.

pedra-badejo fischernetze

Zurück in Praia fahre ich noch zum Leuchtturm Ponta Temeroasa. Überraschenderweise stehen oben fotografierende Besucher. Noch nie war ich auf eine Leuchtturm. Und tatsächlich, Besucher sind hier willkommen und ich steige die Wendeltreppe hinauf zum riesigen Scheinwerfer, der Schiffe auch noch heute den sicheren Weg in die Bucht weist. Der Wind bläst hier besonders stark und das Geländer ist derart verrostet, dass man ihm nicht zu Nahe kommen möchte.

leuchtturm-praia leuchtturm-kap-verde

Ich besuche die Hauptstadt von Kap Verde - Praia

Sehr kurzfristig habe ich meine nächste Reise gebucht. Schon öfters zeigte mein Finger auf der Landkarte auf die westlich vor Senegal liegenden Inseln von Kap Verde. Mit zwei kurzen Flügen über Lissabon bin ich auch schon da. Meine Reise starte ich in der Hauptstadt Praia. Das Zentrum der Stadt liegt erhöht auf einem Plateau. Mitten durch das Zentrum verläuft eine Fussgängerzone, wo viele Cafes und kleine Restaurants zum Verweilen einladen.

Praia Santiago Praia auf Kap Verde

Neben alten Häusern aus der Kolonialzeit stehen moderne Gebäude mit Glasfassaden. Dazwischen liegt ein lebendiger Markt, auf dem Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch verkauft werden.

Markt Kapverden

Etwas außerhalb des Zentrums liegt der Mercado Municipal. Um 10 Uhr haben erst wenige Verkaufsstände geöffnet. In den unzähligen Gängen des großteils überdachten Marktes gibt fast alles zu kaufen. Neben neuer Kleidung liegen gebrauchte Schuhe und T-Shirts, die aus Kleidersammlungen aus Europa oder der USA hier landen.

Fischmarkt Praia Altkleidermarkt Kap Verde

Daneben flechten Frauen langes Kunsthaar in die krausen Haare der Einheimischen. Betten, Elektrogeräte, Kosmetika und noch vieles mehr werden angeboten. Für einen Markt ist es relativ ruhig hier und auch als Tourist wird man nicht von den Händlern zum Kaufen animiert.

Elektrogeräte Markt Praia Kapverden

Am Abend besuche ich das Musikrestaurant 5al da Música. Ein kapverdischer Musiker singt rhythmische Lieder. Der gegrillte Oktopus schmeckt gleich doppelt so gut.

5al da musica Gegrillter Oktopus